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🧑‍🏫 Haltung & Rolle als Lehrperson

Nutze die Macht der Vorbildwirkung & einer guten Atmosphäre ✨

🧑‍🏫 Haltung & Rolle als Lehrperson

Am meisten können wir vermitteln, wenn wir (auch) unsere Vorbildwirkung nutzen. Das bedeutet nicht, dass wir alles schon perfekt umsetzen müssen. Es bedeutet, dass wir – neben Wissen aus Konzepten oder Büchern – noch eine viel kraftvollere Methode haben, um Schüler*innen etwas mitzugeben, das ihr Leben positiv prägen kann: unsere Haltung im Schulalltag. Allein durch sie, geht viel auf sie über. Den Rest der "Magie" macht das Umfeld aus, das wir schaffen können, wenn wir eine förderliche Atmosphäre in der Klasse schaffen können. Auch das geht, indem wir eine ganz bestimmte Haltung einnehmen:



(Folien zu diesem Teil sind in den Zusatz-Materialien im Anhang: https://43f06cb7-3880-4d10-aa59-8f11076d96cf.usrfiles.com/ugd/5b1f38_b4fbf692f9ba4c42b9bffa5114abb4c9.pdf)


In jedem unserer inhaltlichen Bereiche lassen sich über deine Haltung wichtige Aspekte vermitteln. Zusätzlich zu den Grundlagen aus dem Video, findest du hier Impulse von anderen Pädagog*innen & Expert*innen:

(Referenzen findest du unten gesammelt in entsprechender Reihenfolge)

 

👤 ICH

Einen kleinen, einerseits erleichterten und andererseits gewichtigen, Aha-Moment kann der nächste Gedanke bescheren:

 

Unsere Aufgabe ist es nicht, Schüler*innen auf etwas irgendetwas vorzubereiten. Unsere Aufgabe ist es, ihnen zu helfen, sich selbst auf alles vorbereiten zu können. — A.J. Juliani

Selbstwirksamkeit & Selbstvertrauen entsteht nachhaltig nicht nur dadurch, dass wir Erfolgserlebnisse aus unserem Unterricht bewusst machen, sondern auch wenn wir es schaffen das Gefühl zu vermitteln, dass unser Gegenüber alles in sich trägt um die Herausforderungen des Lebens (selbst)gesteuert zu meisten.

 

WIR

Selbstentwicklung & Lernen passiert nie im Alleingang – sie wird in der Gemeinschaft erst so richtig lebendig und braucht somit vor allem eines: eine starke Beziehung. Durch diese fühlen sich unsere Schüler*innen sicher genug Neues zu explorieren und ihre Komfortzone zu verlassen. Die folgenden Leitfragen können uns einen Hinweis darauf geben, mit welchen Aspekten unserer Haltung wir das Gefühl vermitteln können.

 

Jede Schülerin und jeder Schüler stellt ihrer Lehrperson jeden Tag drei Fragen:1. Kann ich dir vertrauen? 2. Glaubst du, dass ich erfolgreich sein kann? 3. Kümmerst du dich um mich? — Teacher Tom Loud

 

Lernen zu ermöglichen bedeutet auch, Raum zu geben und probieren zu lassen:

 

Je weniger du im Unterricht redest und je mehr die Schüler*innen sprechen, desto besser. Die Kinder sind da, um zu lernen, zu denken und ihre Ideen in Sprache auszudrücken – diese Fähigkeiten hast du bereits erworben. — Donald Murray

Was dabei helfen kann, ist unser eigener Glaubenssatz, der die Fähigkeiten der Schüler*innen betrifft. Frag dich einmal: Glaube ich, dass mein*e Schüler*in fordernde Dinge tun & lernen kann? 💭

 

EINSTELLUNG:

Denn unsere Haltung zu unseren Möglichkeiten & Fähigkeiten prägt jene unserer Klasse. Abgesehen von unserem internen Growth Mindset, lassen sich wachstumsorientierte Gedanken durch unsere Anmerkungen heranziehen.

 

Wenn Schüler*innen mich mit einem lieben Hundeblick ansehen und sagen: „Das ist schwer“, antworte ich: „Das ist großartig! Dieses Gefühl von Anstrengung ist das Gefühl, wie dein Gehirn sich entwickelt, stärker wird und wächst.“ — Jo Boaler

 

Teil des Growth Mindset ist es auch, Fehler als Chance zur Verbesserung zu sehen und zu nutzen.

 

Eine meiner Schülerinnen hat sich mehrmals bei mir bedankt, dass sie ihre Arbeit korrigieren und noch einmal abgeben durfte. Ich habe ihr erklärt, dass es bei uns um Exzellenz geht – nicht um Perfektion. Perfektion lässt keinen Raum für Fehler. Exzellenz schon – und sie schafft Raum, um aus Fehlern zu lernen und sie zu verbessern. - Dr. Lee-Ann Stephens

 

Ein Raum in dem gelernt wird, braucht auch Ehrlichkeit & Reflexion - über das, was man weiß, und das, was man eben (noch) nicht weiß.

 

Eines der besten Dinge, die eine Lehrperson je für mich getan hat, war zu sagen: „Ich weiß die Antwort darauf nicht, aber ich werde etwas dazu recherchieren.“ Das zeigte mir, was ein ehrlicher, intellektueller Austausch bedeutet. Man muss nicht so tun, als wüsste man alles – und man muss auch nicht immer sofort eine Meinung haben oder äußern.

 

Aber nicht nur unser Kopf spielt eine zentrale Rolle, wenn es ums Lernen geht …


GEFÜHLE & BEDÜRFNISSE

Der Weg vom Erkennen eines Gefühls hin zum Verständnis des dahinterliegenden Bedürfnisses ist nicht immer klar oder einfach. Wie kraftvoll es jedoch sein kann, wenn diese Bedürfnisse gesehen und erfüllt werden – und wie intuitiv Kinder das oft schon spüren – zeigt der folgende Beitrag:

 

Eine Schülerin sagte diese Woche zu mir: „Ich glaube, der Grund, warum wir uns in deinem Unterricht alle so gut konzentrieren können, ist, dass du uns Zeit gibst, albern und aufgekratzt zu sein – und du machst dabei mit. Deshalb können wir uns dann konzentrieren, wenn es Zeit ist, uns zu konzentrieren.“ Feedback von einer Mittelschülerin, das zum Nachdenken anregt — @teachlikeyou

Wo Gefühle & Bedürfnisse anerkannt werden, kann wahres Wohlbefinden entstehen. Bei uns und bei den Schüler*innen.

 

GLÜCK

Erfüllung. Das ist nicht nur unser Ziel bei den Schüler*innen, sondern auch bei uns selbst. Und das ist keineswegs eigennützig – denn nur wer selbst erfüllt ist, kann anderen Halt & Inspiration geben.

Schüler*innen brauchen keine perfekte Lehrperson. Sie brauchen eine glückliche Lehrperson, die sie begeistert, zur Schule zu kommen – und in ihnen die Liebe zum Lernen wachsen lässt.

Ganz einfach: weil wir der Nährboden sind.

Deswegen ist es so bedeutend, dass wir auch uns selber in den 5 Bereichen Ich, Wir, Einstellung, Gefühle & Glück weiterentwickeln. Dazu gibt uns Dr. Amy Fast ihre Leitsätze für den Schulalltag mit:

1. Hab eine Vision. (Hoffe und träume!)
2. Sei ein*e Lernende*r, kein*e „Fertigmacher*in“. (Wachstum ist wichtiger als Noten.)
3. Stell dich Herausforderungen. (Tu Dinge, die schwierig sind.)
4. Folge deiner Leidenschaft. (Mach Dinge, die dir Spaß machen!)
5. Übernimm Verantwortung für dein Lernen. (Investiere in dich selbst.)
6. Gestalte unsere Gemeinschaft mit. (Hilf anderen, zu wachsen.)

 

Lass das, was dich inspiriert hat, in dir weiterwirken – und nimm es mit in deinen Alltag, Schritt für Schritt.


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