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🧑‍🧒‍🧒 Klassenmanagement von anderen lernen

Lass dich von den Erfahrungen anderer inspirieren, wenn es darum geht, mit deiner Klasse umzugehen.

🧑‍🧒‍🧒 Klassenmanagement von anderen lernen
Warum dein Umgang mit deiner Klasse zÀhlt:

Wir als Lehrpersonen vermitteln ja tĂ€glich mehr als nur Lernstoff. Ein wesentlicher Bestandteil ist, eine AtmosphĂ€re zu schaffen, in der man lernen will und kann – und zugleich die Entwicklung zu selbstbewussten und selbstbestimmten Menschen zu fördern.


Dazu können wir uns einerseits einen ganz generellen Leitsatz vergegenwÀrtigen:    

 

Wir zeigen unseren SchĂŒler*innen, wie sie sich verhalten sollen – durch das, was wir erlauben, was wir unterbinden, was wir ignorieren und was wir bestĂ€rken.

 

Neben dieser inneren Haltung kann es unglaublich bereichernd sein, von Kolleg*innen zu lernen. Oft sind es kleine Ideen oder Formulierungen, die uns inspirieren, unsere eigene Haltung im Unterricht noch stÀrker umzusetzen.


Werfen wir einen Blick darauf, wie andere das erzielen:

 

Ich lade dich ein, beim Lesen der folgenden Beispiele zu reflektieren:

  • Was davon passt zu mir und meinem Schulalltag?

  • Was wĂŒrde ich gern ausprobieren?

  • Wie kann ich das konkret umsetzen?

 

Nimm dir am Ende 1ïžâƒŁ Sache vor, die du kĂŒnftig in dein Lehrer*innen-Dasein integrieren möchtest, und notiere dir, wie du das umsetzen willst.

Passend zu unserem Haltungs-Abschnitt in der Fortbildung „Frage, anstatt Antworten zu geben“ ist der folgende Input. Auf geniale Weise wendet er dieses Prinzip auf Verhaltensebene an, anstatt nur auf einer Inhaltlichen.

 

Wenn ich das Verhalten eines SchĂŒlers oder einer SchĂŒlerin korrigiere, frage ich oft einfach: „Was glaubst du, werde ich dich jetzt bitten zu tun?“ – anstatt ihnen direkt zu sagen, was sie tun sollen. Fast immer benennen sie selbst das Verhalten, das ich mir wĂŒnsche – ohne dass daraus ein Machtkampf entsteht.

 Referenz 1


Auffallendes oder herausforderndes Verhalten ist in der Schule eher die Regel als die Ausnahme. Mit „herkömmlichen“ Methoden wie Drohungen, Verboten, etc. dagegen anzukĂ€mpfen kostet Energie, tut der SchĂŒler*innen-Lehrer*innen-Beziehung nicht gut und ist obendrauf nicht selten wenig zielfĂŒhrend.


Es ist völlig in Ordnung, ein paar Klassenregeln zu haben, damit SchĂŒler*innen die Folgen ihres Handelns verstehen. Aber der Fokus sollte darauf liegen, Routinen, Gewohnheiten und gemeinsame Erwartungen aufzubauen. Sonst verbringst du das ganze Schuljahr damit, KĂ€mpfe um Regeln auszutragen — Brad Johnson

Referenz 2

 

Solche Routinen und gemeinsamen Erwartungen geben dem Unterricht einen stabilen Rahmen – aber sie ersetzen keine Beziehung. Wirklich nachhaltige VerĂ€nderung entsteht meist dann, wenn SchĂŒler*innen sich gesehen, verstanden und ernst genommen fĂŒhlen.

 

Wenn ich einen SchĂŒler oder eine SchĂŒlerin habe, der oder die in meinem Unterricht mehr als drei- oder viermal auffĂ€llig war, hole ich sie wĂ€hrend meiner Planungszeit einzeln zu mir – einfach, um sie besser kennenzulernen. Meistens spreche ich das Verhalten gar nicht direkt an. Ich frage sie einfach nach ihrer Familie, was sie außerhalb der Schule machen, was gerade in ihrem Leben passiert – und lasse sie wissen, dass ich auf ihrer Seite bin. Ich bin da, um ihnen zu helfen. In neun von zehn FĂ€llen beginnen sich die Verhaltensprobleme dann von selbst zu lösen. - Melody Dawn (Lehrerin)

Referenz 3

 

Was liegt dieser „Strategie“ zugrunde? Es klingt doch stark nach der prinzipiellen wertschĂ€tzenden Haltung, oder?

Dazu gibt es noch ein paar nette weiterfĂŒhrende Ideen/Reminder, wie sich diese im Alltag sehr einfach ausleben lĂ€sst:

  

Sag „Guten Morgen“ und „Hab einen schönen Tag!“ Frag nach ihren FreizeitaktivitĂ€ten und sei dabei, wenn es möglich ist. Gib ehrliches, konkretes Feedback und echtes Lob. KĂŒmmere dich wirklich um sie – als Menschen, nicht nur als SchĂŒler*innen – und sorg dafĂŒr, dass sie das spĂŒren. — Hannah Sapp (Lehrerin)

Referenz 4

Wenn ein*e SchĂŒler*in etwas aus seinem oder ihrem persönlichen Leben erzĂ€hlt, frage ich spĂ€ter noch einmal danach. Auch wenn es nur etwas Kleines ist – zum Beispiel, dass jemand ins Kino gehen möchte – frage ich am nĂ€chsten Tag, wie der Film war. Ich möchte, dass meine SchĂŒler*innen wissen, dass sie mir als Menschen wichtig sind – nicht nur als meine SchĂŒler*innen. — Shannon Anderson (Lehrerin)

 

Dr. (der PĂ€dagogik) Amy Fast fĂŒhrt diese Gedanken noch einmal schön zusammen:


Die beste Strategie fĂŒr KlassenfĂŒhrung ist, deine SchĂŒler*innen wirklich zu mögen. Das ist kein GefĂŒhl – es ist eine Entscheidung. Entscheide dich, das Beste in ihnen zu sehen. Niemand möchte jemanden enttĂ€uschen, dem man wirklich etwas bedeutet.

Also, welche AtmosphĂ€re möchtest du in deinem Klassenzimmer haben - und wie wirst du diese schaffen? ✹


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